Briten erfinden kartoffelbetriebenen Web-Server
Die Kraft aus der Knolle
Zwölf Früchte betreiben den Rechner, der immerhin zwei Internetseiten bedient
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Eine Gruppe britischer Tüftler, die sich "Temple ov Thee Lemur" (TotL) nennen, hat einen
kartoffelbetriebenen Web-Server erfunden, mit dem man durch das
Internet surfen kann. Wie die BBC am Dienstag berichtete, konnten
ohne Netzstecker nur mit Hilfe von zwölf Kartoffeln zwei Internetseiten im World Wide Web betrieben werden - mehrere Tage lang.
Gesundgeschrumpfter Rechner
Die
Computerfans nahmen dazu eine Rechner-Version mit niedrigem
Stromverbrauch (Intel 386 Chip) und bauten alles bis auf den
zentralen Rechenchip aus. Als Festplatte diente ein anderer Chip, auf
dem lediglich die Software zum Betrieb des Servers gespeichert war. Eine recht grobe, wenn auch für manche aufschlussreiche "Designstudie" gibt es ebenso, wie eine Fotogallerie des Bio-Rechners.
Hochverfügbar ist der Server nicht
Eine genaue Beschreibung bietet TotL auf der Leitseite des"Spud Server". Die vom Kartoffelrechner betreute Site ist unter der Adresse 152.78.65.48:2300 mehr oder weniger zuverlässig zu erreichen. Nicht nur fällt die Maschine ab und zu aus, auch der Zugriff auf den Server musste beschränkt werden.
Kraftwerk in der Kartoffel
Kartoffeln sind
als potenzieller Stromlieferant bekannt, weil das salzige Innere der
Knolle besonders gute elektrolytische Eigenschaften besitzt - ähnlich
wie die Säure in einer Autobatterie.
In eine Kartoffel gesteckte
Elektroden aus Zink und Kupfer rufen eine elektrochemische Reaktion
hervor, die wiederum einen Stromfluss verursacht. Auf diese Weise war
es in der Vergangenheit bereits gelungen, eine Digital-Uhr zu
betreiben.
Mit "E.U.N.U.C.H." eine Menge Spaß
Die Gruppe "Temple ov Thee Lemur" hat auch schon in der Vergangenheit mit derlei Projekten auf sich aufmerksam gemacht. So nahmen sie sich nicht ganz ernsthaft die Kühlungsproblematik von hochgetakteten Computern vor. Das Ergebnis des Projekts "E.U.N.U.C.H" (The Extreme Use of Nearly Universal Cooling Hardware) war eine Lüfter- und Gefrierfach-Kombination, dank derer die TotL-Mitglieder nicht nur die Leistung des Rechnung nahezu verzahnfachen konnten, sondern auch den Erfolg gleich mit kühlen Getränken begießen konnten. Wie auch der Kartoffel-Webserver war "E.U.N.U.C.H." letztlich wenig stabil. (dpa/erd)
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